Ich bin Talitha Gnadt.
Schon als Kind fragte ich mich, wieso Menschen nicht liebevoller, wertschätzender und unterstützender miteinander umgehen. Ich habe häufiger erlebt, dass Menschen (ab)wertend miteinander umgehen, als dass sie liebevoll in ihren Prozessen unterstützt werden.
2014 hatte ich einen Burnout und mir wurden neben Depressionen verschiedene Angststörungen diagnostiziert. In dieser Zeit lernte ich die Gewaltfreie Kommunikation kennen. Zusätzlich lernte ich verschiedene Techniken aus der körperorientierten Traumatherapie. Letzteres half mir damals, wieder zurück in meinen Körper zu kommen, meinen Körper wieder zu spüren – und durch die gewaltfreie Kommunikation lernte ich, mich selber anzunehmen, meiner eigenen Wahrnehmung zu trauen, liebevoller mit mir selbst zu sprechen.
Bis zu meinem Burnout war ich sehr auf Leistungen fixiert, ich dachte, ich müsse viel tun – und dies natürlich möglichst perfekt – um eine Lebensberechtigung zu haben, um geliebt zu werden, um wichtig zu sein… und dies zum einen beruflich als auch privat. Heute bin ich froh um diesen Zusammenbruch, da ich die folgende Zeit nutzen konnte, die Trümmer meines Lebens zu sichten und mich quasi neu zusammenzubauen. Diesmal auf ein stabiles Fundament. Die Haltung und die Grundannahmen der gewaltfreien Kommunikation empfinde ich dabei immer wieder als sehr hilfreich und unterstützend.
Im Alltag mit meinen drei Kindern (*2010, 2012 und 2016) erlebe ich jeden Tag neu die Magie der gewaltfreien Kommunikation. Ihre Gefühle als Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse zu sehen und nicht auf mich zu beziehen, wiederkehrende Konflikte als Anlass zu nehmen, neue Wege zu gehen – dadurch erlebe ich immer wieder tiefe Verbindung und Vertrauen.
Heute erlebe ich mein Leben als reich, reich an Harmonie – und an Konflikten 😉 – reich an Leichtigkeit und an Herausforderungen, reich an Verbindung, mit mir selbst und anderen. Ich fühle mich immer weniger verantwortlich für das Wohlergehen anderer und trage gleichzeitig gerne dazu bei, dass es anderen gut geht. Ich nehme immer bewusster wahr, welches mein Anteil an Konflikten ist, welche Muster und Denkweisen in mir aktiv sind – und übernehme die Verantwortung für meine Gefühle, in dem ich – unabhängig vom Auslöser derselben – schaue, was ich wirklich brauche. Und wo und wie ich das, was ich brauche, bekommen kann. Mein Blick hat sich geweitet, das Leben ist nicht mehr bedrohlich, sondern immer mehr ein Spiel, in dem ich mich ausprobiere, Erfahrungen mache, die ich nicht wiederholen möchte und mindestens ebenso viele Erfahrungen, die ich gerne dauerhaft erleben würde.
Ich habe große Freude daran, Menschen zu begleiten, zu erleben, wie sie aus der Starre in die Lebendigkeit kommen. Es ist ein riesiges Geschenk für mich, wenn Menschen mir ihr Vertrauen schenken, sich in dem von mir gehaltenen Raum ihren Themen zuwenden und sich auf ihre je eigenen Prozesse einlassen. Ich trage von Herzen gerne dazu bei, dass Menschen mit sich selbst in Verbindung kommen, mit einem liebevollen Blick auf sich selbst (und andere).